Alternative Lernformate in der Ausnahmesituation31.03.2020
Wir versuchen die aktuelle Ausnahmesituation als Chance zu begreifen und führen mit einigen unserer LernerInnen bereits seit letzter Woche individuell zugeschnittene Alternativ-Lernformate durch, um die Phase des ausgesetzten Präsenz-Unterrichts möglichst ohne große Lernrückschritte zu überbrücken. Im Zuge dessen haben wir verschiedene Formen von Fernunterricht eingerichtet, die sich immer an dem Kenntnisstand und den privaten Nutzungsgewohnheiten des jeweiligen Teilnehmers orientieren. Denn nicht alle unsere TeilnehmerInnen nutzen beispielsweise die gleichen Smartphone-Apps oder sind sicher im Umgang mit E-Mail-Anhängen, in denen sich Lernmaterialien befinden. So praktizieren wir auf Basis der Frage „Was passt für wen?“ mit einigen LernerInnen über Messenger-Dienste organisierte Selbstlerneinheiten. Sie zielen auf die Schulung der Selbstlernkompetenz ab und orientieren sich an dem für die Teilnehmenden gewohnten Vorgehen aus den offenen Lerntreffs. Dabei werden parallel zum Lesen und Schreiben digitale Grundkompetenzen in der Handhabung dieser Dienste eingeübt, wie sie auch bei weiteren von uns genutzten Plattformen zum kollaborativen digitalen Lernen gefragt sind.
Für weniger digitalaffine LernerInnen ist oft der analoge Weg der passendere, weshalb wir auch Lernbriefe versenden, in denen sich Arbeitsblätter finden, die vor allem der Wiederholung und Festigung von bereits vor der Pause begonnenen Themen dienen. Die Korrektur der Lernmaterialien erfolgt dann entweder per telefonischem Feedback-Gespräch oder entlang mitgeschickter Lösungsblätter zur Selbstkorrektur. Ohnehin ist die telefonische Begleitung bei allen Fernunterrichts-Formaten ein wichtiger Bestandteil, um Verbindung zu den Lernenden zu halten, technisches Equipment und Know-how zu checken, Fragen zu klären, Feedback zu absolvierten Aufgaben zu geben oder kollaborativ zu arbeiten. Wir erproben und entwickeln beständig weiter, um die anspruchsvolle Lage für alle bestmöglich zu gestalten.